Die Muster

Die gezeichneten Vorlagen, nach denen geklöppelt wird, nennt man Klöppelbriefe. Diese geben die Arbeitsrichtung und Schläge vor. Je nach Abfolge der Schläge ergeben sich verschiedene typische Muster: Fledermäuse (“Fledomaislan”), Mücken (“Muggn”), Bäumchen (“Bamlan”), Schnecken (“Schneggilan”), Bänder (“Randlan”) und viele mehr. Im Normalfall wird von innen nach außen geklöppelt. Bei jedem Richtungswechsel wird mit einer Stecknadel der Faden fixiert und gespannt. Es gibt Klöppelbriefe in vielen Schwierigkeitsgraden.

Moderner Klöppelbrief mit Fledermaus-Muster.

Klöppelbrief, ca. 1970, mit Margariten-Muster.

Dieser Klöppelbrief aus Prettau zeigt ein besonders schwieriges Muster, das mit sehr feinen Fäden geklöppelt wurde. In Folge der häufigen Verwendung wurden die Löcher der Stecknadeln mit heißem Leim wieder verschlossen. Ca. 1930er Jahre.

Kunstklöppelbrief aus Proveis von 1914 mit Formenschlag, Wabenmuster und schmalem Randmuster

Klöppelbrief, 1960er Jahre, mit Bäumchen-Muster. im Ahrntal bezeichnet man das Bäumchen-Muster auch als traditionelles "Prettauer Muster".

Diese Musterkarte wurde Ende des 19. Jahrhunderts in der Klöppelschule Proveis (Südtirol) verwendet. 1/3

In der ersten Zeile jeden "Lehrgangs" sehen wir den Klöppelbrief, in der zweiten Zeile eine Lichtpause der nach dem Brief geklöppelten Spitze. 2/3

Die Lichtpause der Spitze verdeutlicht, was der Klöppelbrief nicht genauer zu beschreiben vermag. 3/3

Auf dem Klöppelbrief ist festgehalten, wie viel eine Bestellung der danach gefertigten Spitze damals kostete: 4500 Lire, was heute in etwa 80 Euro entspricht.

Klöppelbrief für die Anfertigung von Spitze zum Besetzen der Ecken eines Tischtuchs oder Polsters.

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Franz Xaver Mitterer